Formação Profissional para o Mercado de Trabalho em Angola

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  • Wirtschaftsbericht und Sozialbericht Angolas 2010 – Zusammenfassung

    Zusammengestellt von Edda Grunwald, Katharina Graf

    Vorbemerkung:

    Der Wirtschaftsbericht Angolas wurde von der Katholischen Universität und ihrem Zentrum für wissenschaftliche Studien zum 9. Mal in Folge erarbeitet. Der Sozialreport hingegen erscheint 2010 zum ersten Mal. Das Interesse an beiden Publikationen zeigt, wie wichtig diese Analysen der wirtschaftlichen und sozialen Realitäten in Angola sind. Gleichzeitig bleibt die Datenlage in Angola sehr schwierig, so dass viele Werte des Berichts Schätzwerte des CEIC sind.

    Generelle wirtschaftliche Aktivitäten:

    DER ERDÖLSEKTOR BESTIMMT ANGOLAS WIRTSCHAFT. DIESE IST DIE TEUERSTE DER WELT.

    • BIP ist ab 2003 stark gestiegen, seit 2008 schwächerer Anstieg wegen weltweiter Wirt-schaftskrise.
    • Angolanisches Wirtschaftswachstum 2010: ca. 4,5% (2009: ca. 2,7%).
    • Anteil verschiedener Sektoren am BIP:
    • Erdöl: 50%, Land- und Forstwirtschaft & Fischerei: 10%, Verarbeitendes Gewerbe: 5%.
    • Das Baugewerbe (inkl. öffentlicher Aufträge) verzeichnet im Jahr 2010 einen Rückgang der Wirtschaftskraft um mehr als 10%. Für 2011/12 ist wieder mit einem hohen Anstieg zu rechnen.
    • Die Bedeutung des Erdölsektors am gesamten BIP nimmt ab. Der Anteil anderer Sekto-ren nimmt zu.
    • Insgesamt ist eine weitere Diversifizierung der Wirtschaftssektoren extrem wichtig!
    • Aus volkswirtschaftlicher Sicht sollten stärker wachsen: Agrarsektor, Verarbeitendes Gewerbe (n.b. das verarbeitende Gewerbe besteht derzeit zu 64% aus Getränkeproduktion, 22% Produktion von Lebensmitteln und 14% Anderen. Im Jahr 2001 wurden noch zu 65% Lebensmittel und nur zu 32% Getränke verarbeitet).
    • Das Wirtschaftsklima ist generell sehr schlecht im weltweiten Vergleich und geprägt durch sehr geringe Anreize zu Investitionen sowie extrem hohe Standortkosten.

    Staatshaushalt:

    GROSSE SEKTORALE UND REGIONALE DISPARITÄTEN CHARAKTERISIEREN ANGOLAS STAATSHAUSHALT

    • Haushaltsbilanz war seit 2006 fast immer positiv, nur 2009 war ein Defizit durch den niedrigen weltweiten Ölpreis zu verzeichnen. In 2010 ist die Handelsbilanz wieder positiv.
    • Staatliche Ausgaben sind sehr ungleich verteilt: Bildung wird ca. 8% des Gesamtbudgets zugewiesen, Gesundheit 5%, Verteidigung 15%, Landwirtschaft 1%.S
      Starke regionale Unterschiede sind spürbar: Jeder Einwohner in Luanda „bekommt“ pro Kopf durchschnittlich drei Mal mehr staatliche Gelder als der landesweite Durchschnitt.
    • Staatliche Ausgaben betragen 2010ca. 770 USD pro Einwohner (Vergleich: 248 USD im Jahr 2000).
    • Der private Konsum steigt seit 2006 stark an (derzeit ca. 30% Anteil am BIP).
    • Der private Konsum ist jetzt vergleichsweise höher als die Staatsausgaben (ca. 1.050 USD zu ca. 770 USD pro Kopf/Jahr).
    • Staatliche Einnahmen resultieren v.a. aus dem Erdölsektor.
    • Exporte 2010: Gesamtwert ca. 50 Milliarden USD (96% Erdölsektor, 2% Diamanten, 2% Andere).
    • Importe 2010: Gesamtwert ca. 20 Milliarden USD (60% Konsumgüter, 30% Kapitalgüter, 10% Andere).

    Arbeitsmarkt und Produktivität:

    BILDUNG IST DIE VORAUSSETZUNG FÜR EINE STÄRKUNG DES ARBEITSMARKTES UND DER PRODUKTIVITÄT

    • Der wirtschaftlich starke Sektor „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“ (Erdöl, Bodenschätze) ist wenig arbeitsintensiv; er stellt nur 2,5% aller Arbeitsplätze im Land.
    • Die Produktivität in Angola ist generell sehr niedrig:
    • Die durchschnittliche Produktivität pro Arbeiter liegt bei ca. 12.500 USD/Jahr (das ist nur 40% der Produktivität Südafrikas und nur 8% der Produktivität in der EU).
    • Die angolanische Regierung hatte 2008 versprochen, bis 2012 1,2 Mio neue Arbeits-plätze im öffentlichen Sektor zu schaffen. Die Zielerreichung erscheint derzeit sehr unwahrscheinlich.
    • Daher besteht die verstärkte Notwendigkeit, auch private Arbeitsplätze zu schaffen.
    • Gleichzeitig müssen Arbeitskräfte besser ausgebildet sein. Derzeit ist die Beschäfti-gungsfähigkeit vieler Angolaner nur gering.
    • Laut Schlussfolgerung des Wirtschaftsberichtes des CEIC ist eine aktive Arbeitsmarkt-politik notwendig in den folgenden Bereichen: Baugewerbe, Land- und Forstwirtschaft & Fischerei, Industrie, Bergbau, Verkehr und Erbringung von Dienstleistungen.

    Bevölkerung, Lebensbedingungen und Armut:

    WIRTSCHAFTLICHES WACHSTUM TRÄGT NICHT ZU ENTWICKLUNG BEI. ARMUT IST WEITERHIN SEHR WEIT VERBREITET.

    • Generell wird durch wirtschaftliches Wachstum in Angola keine Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen hervorgerufen. Im Gegenteil: Eine Zunahme der sozialen Unterschiede ist zu verzeichnen.
    • Die Bevölkerung wächst derzeit um ca. 3% pro Jahr.
    • Die Bevölkerung lebt sehr konzentriert im städtischen Raum, vor allem in Luanda (dort leben 30% aller Einwohner). Noch vor 10 Jahren lebten in Luanda nur 20% der Gesamt-bevölkerung.
    • Es herrscht eine extrem ungleiche Verteilung des Wohlstands: 20% der Bevölkerung besitzen 60% des gesamten Besitzes. Dabei vereinigen nur 2,5% der Bevölkerung einen Großteil des Reichtums auf sich.
    • Die Kaufkraft der Löhne im öffentlichen Sektor sinkt.
    • Die Schulbildung bleibt auf niedrigem Niveau: Die durchschnittliche Dauer des Schulbe-suchs beträgt nur 4,4 Jahre (zum Vergleich Botswana: 8,9 Jahre). Trotz leicht erhöhter Zahlen beim Besuch der Grundschule besuchen weiterhin sehr wenige Kinder die weiterführenden Schulen (nur 10% besuchen Sekundarschulen, nur 4% die Universität).
    • Die Armutsrate hat sich leicht verbessert: 53% gelten als arm (im Jahr 2002: 68%). Definition von Armut lt. UN = Einkommen geringer als 2 USD/Tag.
    • Der Wirtschaftsbericht des CEIC kommt zu dem Schluss, dass der Fokus der Armutsbekämpfung auf besserer Bildung, vor allem Berufsbildung, liegen muss.
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